Ein Vorteil einer Videokonferenz per Internet: Ich kann von jedem Ort aus teilnehmen, ob im Garten, im Wohnzimmer, von unterwegs oder auch an meinem Lieblingsort.
Die folgende Checkliste enthält Vorschläge, wie die Teilnahme gut gelingen kann. Dabei geht es nicht um die Technik einer Videokonferenz, sondern um den Raum und den Ort, von dem aus ich teilnehme. Niemand braucht die Liste Punkt für Punkt abzuarbeiten, aber sie kann helfen, ein paar Dinge in den Blick zu nehmen. Und niemand muss perfekt sein, eine lebhafte Teilnahme macht allen Lust auf mehr.
Die Kampagne Onlinerland Saar hat auf ihrer Seite zwei Anleitungen veröffentlicht, wie die Software Zoom eingerichtet und verwendet werden kann:
Schritt-für-Schritt-Anleitung für Smartphone oder Tablet (Zoom)
Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Nutzung mit dem Laptop oder PC (Zoom)
Der Ort
Sitze ich für die nächste Stunde bequem? Werde ich nicht laufend gestört, weil andere Leute im selben Raum sind? Es ist kein Problem, wenn ab und zu mir jemand über die Schulter schaut. Aber ständige Ablenkungen machen mich und den Veranstalter des Treffens unruhig. Vielleicht sage ich auch meiner Familie o.ä. Bescheid, dass ich jetzt etwas Zeit für mich brauche.
Habe ich am Ort einen guten WLAN-Empfang?
Im Keller oder unterm Dach bin ich ungestört, aber reicht mein WLAN-Empfang bis dahin? Gerade bei einer Videokonferenz werden viele Daten übertragen und für eine gute Bild- und Tonqualität ist ein guter Empfang das A und O.
Der Platz
Der Platz vor einem Fenster ist ein guter Platz, weil ich so ab und zu nach draußen schauen kann und nicht immer auf den Bildschirm fixiert bin. Ein Fenster im Rücken ist keine so gute Idee. Durch das Licht, das auf meine Kamera fällt, wird mein Gesicht ggf. nur dunkel auf dem Bildschirm der anderen Teilnehmenden erscheinen.
Teilnahme mit Smartphone oder Tablet 1
Ist mein Akku ausreichend geladen (mindestens 50%)? Ansonsten lege ich das Ladekabel bereit und suche einen Ort mit einer Steckdose in Reichweite. Es ist schwer, ein Tablet oder auch ein Smartphone für längere Zeit ruhig in der Hand zu halten. Eine gute Lösung ist eine Hülle, mit der ich das Gerät bequem vor mich stellen kann. Alternativ kann ich mir auch einen Ständer aus Büchern basteln, dann steht das Tablet vor mir. Und wenn ich öfters mitmache, vielleicht kaufe ich mir eine Hülle mit eingebauter Tastatur, dann lässt es es sich leichter tippen.
Teilnahme mit Smartphone oder Tablet 2
Bevor die Konferenz beginnt, sehe ich im Play- bzw. Appstore nach, ob es eine Aktualisierung=Update für die Konferenzapp gibt. Die neueste Version einer App beseitigt meistens ältere Probleme oder sie bringt neue Funktionen.
Teilnahme mit PC und Laptop
Ein Windowscomputer lädt regelmäßig und automatisch Aktualisierungen für das Betriebssystem und die installierten Programme. Das ist sinnvoll, aber nicht während einer Konferenz. Deswegen gucke ich im Idealfall, dass alles aktuell ist, bevor die Konferenz beginnt.
Bild
Liegt das Tablet auf dem Tisch, zeigt das Videobild meine Zimmerdecke und ich bin „abgeschnitten“ auf dem Bild. Im Idealfall befindet sich die Kamera auf Augenhöhe. Wenn die Kamera mich von unten aufnimmt, ist das die „Froschperspektive“ und ich sehe nicht ganz so vorteilhaft aus. Guckt die Kamera von oben auf mich, nennt man das „Vogelperspektive“, ich wirke kleiner als ich bin. Steht das Gerät in einer Hülle, ist das zwar auch Froschperspektive, aber ein bisschen „Frosch“ macht nichts.
Ton
Wichtig ist, dass ich gut verstehe und gut verstanden werde. Die Lautsprecher können so laut gestellt werden, dass ich alles gut verstehe. Und wenn ich selbst rede, vielleicht versuche ich etwas langsamer und deutlicher zu sprechen. Und nicht so lange Sätze mit einfachen Worten sind auch gut.
Stift und Papier
… sind immer noch praktische Dinge. Wenn ich sie mir vorher bereit lege, kann ich mir ganz einfach Notizen machen.
Getränke
… in Reichweite sind auch eine feine Sache.
Aufstehen
Es tut manchmal gut, zwischendrin aufzustehen und sich etwas zu lockern. Für meine Augen ist es angenehm, wenn ich nicht die ganze Zeit auf den Bildschirm starre, sondern den Blick auch mal vom Bildschirm abwende.
Etwas verpassen
Niemand bekommt alles mit oder kann alles aufnehmen, was in einer Konferenz gesagt und gezeigt wird. Das ist kein Problem, ich kann kurz aussteigen und wieder einsteigen, wenn meine Konzentration wieder da ist.
Smartphone in Reichweite
Wenn ich mein Telefon in Reichweite habe, ist das einfacher als wenn es irgendwo im Raum klingelt. Wenn es nicht unbedingt sein muss, telefoniere ich nicht während ich an der Konferenz teilnehme.
Danke für die Hinweise. Wir haben ein Presbyterium mit 25 Personen. Das ist grenzwertig. Daher würde mich interessieren, wie man die Diskussionsleitung ordentlich gestaltet, insbesondere bei strittigen Themen.
Leider lässt sich diese Frage nicht in ein oder zwei Sätzen beantworten. Es hängt u.a. auch davon ab, wie der Erfahrungsstand im Presbyterium ist ist. Wer seit Corona online diskutiert, hat vielleicht wenig Erfahrungen mit dieser Form und braucht mehr Unterstützung als Personen, die schon länger Facebook und Co. nutzen.
Als Basis sollten alle Teilnehmenden über einen sicheren Umgang mit der eingesetzten Software verfügen. Dazu gehören auch die Möglichkeiten, wie das Programm Interaktion zulässt: z.B. Hand heben und (Verständnis-) Fragen in den Chat schreiben statt sie gesprochen zu äußern. Als Moderator sollten man gut vorbereitet sein, ein Programm haben und das auch vorstellen und klären. Wie lange reicht die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden? Lieber etwas kürzer als zu lange für einzelne Punkte planen. Ich würde auch im Vorfeld Material bereitstellen – im Cloudspeicher der EKiR. Dort gibt es auch die Möglichkeit, gemeinsam an Dokumenten zu arbeiten. So können vorab kritische Punkte bereits angemerkt werden. Das Umfragetool im Cloudspeicher der EKiR kann auch helfen, Themen vor zu strukturieren. Damit kann man ein Meinungsbild einholen oder vorab klären, was die Schwerpunkte sein sollen.
Die Uni Bremen hat ein paar Tipps zur Moderation gesammelt, etwas akademisch, aber manches sollte auch im Presbyterium helfen:
(Online-) Gruppen moderieren
Ein ansprechendes Video mit theologischem Hintergrund gibt es hier bei YouTube, der Kollege gehört der „Nordkirche“ an.
https://www.youtube.com/watch?v=d0SUJZiJYA0
Die 33 Tipps für Onlinemeetings bieten greifbare Stichpunkte für die praktische Umsetzung.